Sieben britische Sportarten, in denen Briten fast nie etwas gewinnen
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Union Jack | Clay Moss, flagspot.net |
Unzählige Sportarten haben ihren professionellen Ursprung in
Großbritannien bzw., im Vereinigten Königreich. Hier wurden Regeln festgelegt,
große Turniere veranstaltet und Profispieler mit neuen Methoden zu
Höchstleistungen angespornt. Pünktlich zu den Olympischen Spielen in London
wirft KiloNews einen Blick auf Sportarten, die quasi in Großbritannien erfunden
wurden, in denen aber schon lange kein Brite mehr erfolgreich war.
1. Fußball
Den Anfang in der Liste der Sportarten mit britischem
Ursprung und gleichzeitigem britischen Unvermögen macht der Fußball.
Hobbyhistoriker verweisen sicher zurecht darauf, dass die Wurzeln des
Balltretens in das dritte Jahrhundert in China zurückreichen. Auch die Antike
soll Bälle gekannt haben. Ein Beweis dafür findet sich bei Youtube:
Doch blicken wir auf den modernen Fußball, wie wir ihn heute
kennen (ja das schließt auch dieses Rumgeschiebe der 70er Jahre mit ein), dann
bauen wir auf die Regeln, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts in England
ausformten. Es gründeten sich in der Folge zahlreiche Vereine, die heute noch
als so genannte Traditionsclubs bestehen. Man könnte also sagen, dass die
Engländer die meiste Erfahrung in diesem Sport haben. Kontinental-europäische
Vereine gehen meist auf Gründer zurück, die sich in England mit dem Sport
vertraut gemacht hatten.
Doch was ist mit den Erfolgen der Briten in diesem Sport? In
Deutschland gönnt man den Engländern mittlerweile den Gewinn der
Weltmeisterschaft 1966. Aber sonst war da nicht viel. Von Schottland, Wales und
Nordirland braucht man hier nicht zu sprechen. Bei Olympia sieht es dabei schon
anders aus. Denn hier konnten die Briten gemeinsam immerhin zwei Gold-Medaillen
(1908, 1912) gewinnen; eine davon sogar im heimischen London (1908).
Rekordsieger ist hier aber auch eine andere Nation: Ungarn.
Ansonsten dominierten aber Uruguay, Brasilien, Deutschland und Spanien
das moderne Fußballgeschehen.
2. Rugby
Wer auf die Geschichte des Fußballs schaut, kommt um die
Schwester-Sportart Rugby nicht herum. Beide gehen auf dieselben Wurzeln zurück.
Zunächst muss man wissen, dass Rugby im Wesentlichen in zwei Spielarten in
Deutschland bekannt ist. Die „Rugby-League“-Version wird mit jeweils 13
Spielern pro Mannschaft gespielt. Beim mittlerweile populäreren „Rugby-Union“
sind es 15. Dass Aussie-Football und selbst American Football als Spielart des
Rugby verstanden werden können, sei hier ausgespart.
Beim League-Rugby konnte Großbritannien bei den
Weltmeisterschaften seit 1954 zumindest bei den ersten Turnieren Erfolge
feiern. Danach wurden die Weltmeisterschaftsturniere von Australien dominiert
und es gab für die Briten nicht mehr viel zu melden. Bei den
Europa-Meisterschaften ist England aber Rekordsieger mit 12 Titeln. Kurioser
Weise spielten jedoch in den 1950er Jahren auch ausländische Spieler der
jeweiligen Ligen für die Nationalmannschaften. Man kann also von einem Zusammentreffen
im Sinne eines Allstar-Games zwischen der englischen und französischen Liga
sprechen.
Das wesentlich populärere Union-Rugby ist seit dem ersten
internationalen Turnier 1987 von Australien, Neuseeland und Südafrika geprägt. Alle
drei Mannschaften konnten jeweils zwei Titel gewinnen. England keinen. Wales
auch keinen.
3. Feldhockey
Waren die Germanen dafür bekannt mit Keulen auf den Bäumen
zu sitzen, dachten sich die Kelten 1852 die „Rules of Harrow“ ins Leben zu
rufen und den Grundstein für das Feldhockey zu legen. Dazu kamen sie von den
Bäumen runter und schlugen mit den Keulen gegen einen Ball.
In der Folge verbreitete sich die Sportart in den britischen
Kolonien und auf dem Europäischen Kontinent. 1908 war das olympische
Hockeyturnier eher eine britische Meisterschaft. England gewann hier die
Goldmedaille vor Irland. Bronze teilten sich Schottland und Wales. 1920 trat
dann Großbritannien als Mannschaft an und gewann wieder Gold. Dann war jedoch
erstmal Ende und Indien und Pakistan spielten den Titel bis 1972 unter sich
aus. Die BRD (1972) und Neuseeland (1976) sorgten für ein wenig Abwechslung.
1988, 68 Jahre nach dem letzten olympischen Erfolg, konnte Großbritannien dann
noch einmal das Olympische Turnier gewinnen. Bis heute der letzte Sieg.
Seit 1971 werden im Feldhockey die Weltmeisterschaften in
ihrer jetzigen Form ausgespielt. Neben einer Silbermedaille 1986 spielte hier
keine britische Mannschaft eine Rolle. Stattdessen die bekannten Namen:
Pakistan, Indien, Deutschland und zur Abwechslung die Niederlanden.
4. Tennis
Die Ursprünge des Tennis finden sich eigentlich in
Frankreich. Doch wer hat die Regeln festgelegt und mit Wimbledon das älteste
Turnier erfunden? Richtig, die Briten. Im Tennis spielen die Formate
Weltmeisterschaft und Olympia sicher eine große Rolle, doch sind es die großen
Open-Turniere, die hier für die meiste Aufmerksamkeit sorgen. Rekordsieger in
Wimbledon ist neben Roger Federer und Pete Sampras noch immer William Renshaw.
Wer sich jetzt fragt, wann er diesen Mann das letzte Mal im Fernsehen am
Schläger gesehen hat, muss enttäuscht werden. Renshaw gewann das Turnier in den
1880er Jahren mehrmals.
Machen wir es kurz: der letzte Wimbledon-Sieg eines Briten:
Fred Perry, 1936. Immerhin ist Großbritannien hier mit 35 Siegen noch immer
Rekordsieger.
Weltranglisten-Erster beim Tennis war seit der Einführung
1973 übrigens noch nie ein Brite.
5. Rudern
Die Erfindung des Ruderns den Briten zuzuordnen wäre
sicherlich eine der größten Fehleinschätzungen der Weltgeschichte. Doch Thomas
Doggett war der erste Mensch, der 1715 den ersten Ruderwettkampf der Neuzeit
auf der Themse ausschrieb. 1775 gab es dann die erste Regatta. Auch das
traditionsreichste Ruderrennen „The Boat Race“ findet seit 1829 auf der Themse
statt. Hier treten die Rudermannschaften der Unis Cambridge und Oxford
gegeneinander an.
Wer jedoch glaubt, dass diese Mannschaften das Nonplusultra
des Rudersports sind, dem sei gesagt, dass der Sieger des Boat Race seit gut 10
Jahren immer gegen eine Mannschaft der Ruhr-Unis (Bochum, Duisburg-Essen,
Dortmund) antritt. Oxford konnte noch nie gegen den Ruhr-Achter siegen.
Bei Olympia sag es für Großbritannien jedoch besser aus. So
steht Rang drei im ewigen Medaillenspiegel zu Buche. Auf der eins steht
Deutschland, gefolgt von den USA.
6. Badminton
Die Geschichte des Badmintons lässt sich kurz erklären: Es
wurde woanders gespielt (Indien). Ein Engländer denkt sich seinen Teil und
veranstaltet Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Meisterschaften. Das kommt
einem soweit recht bekannt vor.
Bei dem so genannten Thomas-Cup handelt es sich um eines der wichtigsten Turniere im Herren-Einzel. Sieger hier waren Indonesier, Chinesen und
Athleten aus Malaysia. England nur einmal.
Bei Olympia waren es auch Chinesen und Indonesier die
dominanten Spieler. 1996 konnten sich die Dänen eine Goldmedaille sichern.
7. Cricket
Geschichtlich hat Cricket seinen Ursprung eindeutig im heutigen Großbritannien. Bezogen auf die Verbreitungsgeschichte und die Erfolge ist es eine Mischung auf Feldhockey und Rugby.
Quelle: wikipedia.org
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